Zum Nikolaus gibts mal wieder ein kleines Schmankerl für euch: die Liste meiner persönlichen Top 15 der A-cappella-Alben 2014 (in willkürlicher Reihenfolge) – ideal, wenn ihr noch ein schönes Geschenk für Weihnachten braucht. Falls es jemand interessiert: ich habe übrigens noch keine einzige der CDs als physisches Exemplar 😉
Pentatonix – PTX III & That’s Christmas to me
Für Pentatonix war 2014 wahrscheinlich ein sehr anstrengendes Jahr mit Tourneen in Europa und den USA, einer goldenen Schallplatte, einer Grammy Nominierung und gleich zwei neue Alben: „PTX Vol. III“ und „That’s Christmas to me“. (PTX Vol III ist in Deutschland gebündelt mit der Vorgängeralbum PTX Vol II erschienen.) Auf PTX Vol III findet man, wie man es von den amerikanischen A-cappella-Superstars gewohnt ist, viele toll arrangierte Coversongs, wie z.B. „Problem“ von Ariane Grande, „Rather Be“ von Clean Bandit und „Papaoutai“ von Stomae. Am besten haben mir aber ihre selbst geschriebenen Stücke „Standing by“ und „On my way home“ gefallen. Auf dem Weihnachtsalbum ist neben einigen Adventsklassikern ebenfalls eine gelungene Eigenkomposition („That’s Christmas to me“) zu hören. Als Bonus gibts eine A-cappella-Version vom Titellied des Disney Films „Frozen“ (auf Deutsch: „Die Schneekönigin).
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ONAIR – Moon
Obwohl „Moon“ nur eine EP mit sechs Titeln ist, gehört die erste CD von ONAIR natürlich in jedem Fall in diese Liste. Die Berliner haben in den rund zwei Jahren, seit sich die Sechs gefunden haben, schon fast alles erreicht, was man als Vokalband erreichen kann: den Wettbewerb im Rahmen des Aarhus Vocal Festival und Vokal.Total in Graz gewonnen, eine Deutschland-Tour und eine Konzertreise nach Asien absolviert und jetzt gibts eben auch noch eine eigene CD. Die Stimmen der Gesangsprofis sind perfekt, die Arrangements ausgefeilt und deshalb gibts von mir eine klare Kaufempfehlung für „Moon“.
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Les Brünettes – A women thing
Les Brünettes sind aus meiner Sicht eine der besten weiblichen A-cappella-Bands der Welt. Mit „A Women Thing“ haben die fünf Damen aus Mannheim 2014 ihr zweites Album veröffentlicht und damit ihr Erstlingswerk qualitativ sogar noch übertroffen. Was ich an der Gruppe neben den perfekt ausgebildeten Stimmen besonders mag, ist, dass sie nicht mit irgendwelchen technischen Hilfsmitteln (wie z.B. Octavern) arbeiten und ihre Arrangements so komponiert sind, dass mir nie ein „echter“ Bass fehlt. „A Women Thing“ ist laut ihrer Website eine „Hommage an starke, kreative und sinnliche Frauen“ und enthält u.a. Stücke von Joni Mitchell, Nina Simone, Aretha Franklin und Edith Piaf.
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Tonalrausch – On vocation
„On vocation“ ist das zweite Album von Tonalrausch aus Leipzig/Dresden/Weimar. Das Quintett hat seinen ganz eigenen Stil, der sich schlecht beschreiben lässt und somit ist auch die CD etwas Besonderes. Viele der Cover hört man eher selten im Original, was ich schon mal sehr erfrischend finde. Toll ist auch die Vielfalt der Sprachen, die auf „On vocation“ zu hören sind: Englisch, Deutsch, Schwedisch und Taiwanesisch. Darüber hinaus gibt es noch eine coole Eigenkomposition von Daniel Barke (Bass) mit seinem „Leib-Instrument“ Saxophon und eine Live-Version von „Impressions“ von John Coltrane.
Mix – Edifice
In den USA sind A-cappella-Gruppen an den Hochschulen (Universities und Colleges) sehr verbreitet. Viele dieser Gruppen sind sehr kreativ, schreiben ihre eigenen Arrangements und geben sich mit umfangreichen Choreografien viel Mühe bei der Präsentation auf der Bühne. Aus musikalischer Sicht ist die große Masse aber nicht wirklich beachtenswert. Eine große Ausnahme davon ist Mix, eines der A-cappella-Ensembles der University of Denver, Colorado (UCD). „Edifice“, das zweite Album der acht Studenten, besticht durch einen tollen Sound und gelungene, kraftvolle Arrangements.
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Klangbezirk – Back to the garden
„Back to the garden“ ist bereits die vierte CD des mehrfach ausgezeichneten Quartetts Klangbezirk aus Berlin, das Anfang des Jahres einen Besetzungswechsel durchlebt hat. Das Album widmet sich mit der Musik der Hippiebewegung und dem Woodstock-Festival und enthält Klassiker wie „San Francisco“, „With a little help of my friends“ und „Me and Bobby McGee“ in jazzigen Arrangements.
Jazzation – Twisted
Jazzation aus Ungarn sind hierzulande noch kaum bekannt, obwohl sie 2013 den ersten Wettbewerbsplatz in der Jazz-Kategorie von Vokal.Total gewonnen haben. Ihr 2014 erschienenes Album „Twisted“ gefällt mir richtig gut! Das gemischte Quintett hat sich, wie der Name schon verrät, auf Jazz spezialisiert und „Twisted“ enthält sowohl bekanntere Lieder wie „Fly me to the moon“, „My favorite things“ und „Dindi“ als auch auch einige ungarische Stücke, was ich sehr cool finde, weil man die Sprache so selten im A-cappella-Kontext hört.
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Six Vocal Ensemble – Rush of rain
Six ist ein gemischtes Ensemble aus Kanada, das sich leider im vergangenen September aufgelöst hat. Zum Abschluss ihrer gemeinsamen Zeit haben sie aber noch eine EP veröffentlicht. „A rush of rain“ erinnert mich sehr an die Swingle Singers und Rajaton, weshalb ich natürlich nicht anders kann, als die sechs Titel der CD in diese Liste aufzunehmen – unbedingt reinhören!
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Home Free – Crazy Life & Full of Cheer
Home Free sind die Nachfolger von Pentatonix als Sieger der amerikanischen A-cappella-Castingshow „The Sing-off„. Die Vocalband hat sich auf Countrymusik spezialisiert, und auch wenn ich kein Fan der Musikrichtung bin, finde ich es super, dass sie damit eine Nische gefunden haben, die in der A-cappella-Szene vorher nicht besetzt war. Im Jahr 2014 ist sowohl ihr Album „Crazy Life“ als auch die Weihnachts-CD „Full of Cheer“ erschienen.
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Latvian Voices & Viva Voce – Zeit der Wunder
Auf „Zeit der Wunder“ habe ich mich schon gefreut, als ich 2013 zum ersten Mal von dem Projekt gehört habe. Rolf Zuckowski – der musikalische Held meiner Kindheit – hat gemeinsam mit der fränkischen A-cappella-Band Viva Voce und den Latvian Voices ein Weihnachtsalbum aufgenommen. Zuckowski selbst ist auf der CD nur als Sprecher zu hören. Die sieben Sängerinnen der Latvian Voices und die fünf Viva Voce Männer, deren Stimmen sich toll ergänzen, interpretieren darauf aber einige seiner Lieder wie z.B. „Weihnachten“, „Winter“ und das bisher unveröffentlichte „Die weiße Wolke“. Aber es gibt auch einige andere deutsche, englische, lettische, schwedische und polnische, bekannte und weniger bekannte weihnachtliche Lieder auf „Zeit der Wunder“. Manchmal wird es etwas kitschig (z.B. bei „Silver Bells“ und bei dem schlimmen Cover), aber ich mags!
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The House Jacks – Pollen
The House Jacks gehören auf jeden Fall zu den erfolgreichsten A-cappella-Gruppen aus den USA. Sie bezeichnen sich als „Rock band without instruments“ und setzen in ihren Liedern häufig Effekte ein, um den typischen Rocksound mit ihren Stimmen zu imitieren. 2014 erschien ihr Album „Pollen“, das ausschließlich aus Eigenkompositionen besteht. Jedes Lied ist eine Kollaboration mit A-cappella-Künstlern aus unterschiedlichen Ländern. Zu hören sind darauf u.a. Maybebop aus Deutschland, The Swingle Singers aus Großbritannien, Cadence aus Kanada und Cluster aus Italien.
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Committed – Home for Christmas
Committed ist eine weitere Gruppe, die die A-cappella-Castingshow „The Sing-off“ bereits gewonnen und dadurch auch über die Grenzen der USA hinaus Bekanntheit erlangt hat. 2010 setzten sich die sechs (mittlerweile fünf) Sänger gegen neun weitere Vokalbands durch. Ihr Stil erinnert sehr als Take 6, die ebenfalls aus der Stadt Oakwood stammen. „Home for Christmas“ ist eine EP mit sechs Liedern und auf jeden Fall hörenswert, wenn mans etwas jazziger mag.
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Opus Jam – Motown a cappella
Opus Jam ist ein Männer-Sextett aus Frankreich, das sich bereits 1995 gegründet hat. 2014 hat die Gruppe ihre EP „Motown a cappella“ veröffentlicht, eine Hommage an das gleichnamige Plattenlabel und die soulige Musik der 60er- und 70er-Jahre. Auf der EP zu hören sind sechs Lieder der Jackson 5, Stevie Wonder, Bill Withers, Marvin Gay/Diana Ross, Curtis Mayfield und Ray Charles.
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Peter Hollens – Peter Hollens
Peter Hollens ist der Multitrack-Star schlechthin. Mehr als 750.000 Menschen haben seinen Youtube Channel abonniert und sein beliebtestes Video „Misty Mountains“ wurde über 6 Millionen Mal geklickt. Im Oktober ist sein drittes, nach ihm benanntes Album bei Sony erschienen. Darauf zu hören sind Kollaborationen mit vielen Künstlern, darunter Brian Wilson von den Beach Boys, Avi Kaplan, der Pentatonix-Bass und die Geigerin Lindsey Stirling.
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Sing: One Louder
CASA (die Contemporary A cappella Society) veröffentlicht seit 2004 jedes Jahr eine Zusammenstellung der besten und/oder außergewöhnlichsten A-cappella-Werke. Naturgemäß finden sich hier viele amerikanische Gruppen, aber die Europäer sind immer weiter auf dem Vormarsch. Auf der elften Ausgabe der „Sing“ Reihe mit dem Namen „One Louder“, sind u.a. ONAIR und Slixs zu hören.
Darüber hinaus sind noch einige Alben erschienen, bei denen ich noch nicht die Gelegenheit hatte, sie mir anzuhören oder die es nicht in meine persönliche Top 15 geschafft haben – das soll euch aber natürlich nicht davon abhalten, sie zu kaufen.
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Deshalb hier noch weitere Neuerscheinungen des Jahres 2014:
- Street Corner Symphony – SCSMas
- zwo3wir – Mal BAUMeln lassen
- Bar Nineteen – Bar Nineteen to go
- Alti e Bassi – La nave dei sogni
- Groove for thought – Unnecessary dissonance
- A-Live – 8
- Jazzation – Hópihék Peregnek
- Jazzappella – For Christmas
- Bliss – Die Premiere
- HörBand – Band I
- The Funx – Louder
- Wise Guys – Achterbahn
- Unduzo – Und du so?
- Basta – Domino
- Meldz – Bekannt aus Film und Fernsehen & Wenn es Winter wird
- The King’s Singers – Postcards
- EH440 – Turn me up
- Dekoor Close Harmony – Tuesdays
- Muttis Kinder – Unveröffentlichte Hits
- Jazzchor Freiburg – Schwing
- E Nine o Four – Christkindlt & e-nine-o-four
- Vocal Group Pitch Control
- Ball in the house – Move
- Voices in time – Auf Liebe gemacht
- Hi5hfive – Momentaufnahme
- Wireless – Bunt
- Quintessence – Five
- IKI – Lava
- Wait4it – Harmonize with Birds
- Add One – Flow Circus
- Fünf vor der Ehe – Alles wie früher
Gebt mir gern Bescheid, wenn ich was vergessen hab! Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit
Liebe Clarissa,
tolles Blog, ich bin ein Fan! Ich habe aber eine Anmerkung/Bitte: bei den Kaufhinweisen sollte man auch mal an den stationären CD-Handel denken. Ja, den gibts (zumindest in manchen Städten…) noch!!! Klar, es ist halt so schön praktisch und meistens ist Amazon ja auch ach so billig…
(also wer das unterstützen möchte als Konsument – lassen wir das.)
Ich bin ein großer Fan der Buy-Local-Bewegung. Wer will schon durch Innenstädte gehen, die sich mit identischen x-ten Filialen von Großkonzernen immer mehr ähneln. Lasst uns die kleinen Händler und Geschäfte unterstützen, sofern es geht.
Und das gilt nicht nur für CDs.
Hallo Barbara, da hast du natürlich völlig recht, dass man den lokalen Einzelhandel unterstützen sollte. Ich habe nur insbesondere mit A-cappella-Musik die Erfahrung gemacht, dass es häufig zu sehr ein Nischen-Thema ist und man viele CDs gar nicht in normalen Läden bekommt. In vielen Fällen gibt es die Sachen ja nicht einmal bei Amazon (abgesehen von den sehr bekannten Gruppen). Darüber hinaus entwickelt sich der Markt auch zunehmend in die Richtung, dass viele Menschen gar keine physischen CDs mehr kaufen, sondern lieber MP3s. (Aber ich gebe zu, dass es hier auch bessere Anbieter als Amazon und iTunes gibt (wie z.B. Loudr), bei denen mehr Geld aus dem Verkaufserlös bei den Künstlern hängen bleibt…). Grundsätzlich bin ich aber natürlich völlig deiner Meinung, dass man sich immer zweimal überlegen sollt, wo man einkauft.