Ihr seid noch auf der Suche nach einem schönen Weihnachtsgeschenk? Hier die Liste meiner persönlichen Top 10 der A-cappella-Alben 2013 (in willkürlicher Reihenfolge):
1. The Swingle Singers – Weather to fly
Die Swingle Singers feiern in diesem Jahr ihr 50. Jubiläum und haben zu diesem Anlass gleich zwei Alben aufgenommen. „Weather to fly“ enthält das aktuelle Repertoire. Das „50th Anniversary Album“ wird vermutlich eine Art Best of, ist aber noch nicht erschienen. Das Schöne bei den Swingle Singers ist, dass man von vornherein weiß, dass alles, was sie machen, aus musikalischer Sicht perfekt ist. Bei diesem Album gefällt mir besonders, dass es reflektiert, wie jung und innovativ die aktuelle Besetzung ist.
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2. The Idea of North – Smile
The Idea of North aus Australien sind ebenfalls schon sehr lange im Geschäft, allerdings hierzulande weniger bekannt. Mit „Smile“ feiert das gemischte Quartett sein 20. Jubiläum. Das Album ist eine Zusammenstellung neuer Lieder und Stücken, die schon lange in ihrem Repertoire sind, die aber in ein neues Gewand gehüllt wurden (sprich: neue Arrangements oder Aufnahmen). Was ich bei The Idea of North immer besonders toll finde, ist, dass ihre Arrangements einfach so raffiniert sind, dass man völlig vergisst, dass man nur vier Leute singen hört. „Smile“ wurde kürzlich mit einem ARIA (Australian Recording Industry Association Award) für das beste Jazz Album des Jahres 2013 ausgezeichnet – das ist schon ziemlich bemerkenswert für ein A-cappella-Album!
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3. The Real Group – Live in Japan
Noch ein Gigant der A-cappella-Szene hat dieses Jahr ein neues Album veröffentlicht: The Real Group war auf Tour in Japan und macht diese mit „Live in Japan“ auch für die Fans im restlichen Teil der Welt erlebbar. Wie ich eigentlich bei jedem Video der Real Group schreibe ist das Album die pure vokale Perfektion. Dazu kommen noch die außergewöhnlichen und kreativen Arrangements (Anspieltipp: Harder Better Faster Stronger) – was will man mehr?
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4. Maybebop – Weniger sind mehr
Die bekannteste Neuerscheinung aus Deutschland ist in diesem Jahr mit Sicherheit „Weniger sind mehr“ von Maybebop. Das Quartett hat dieses Jahr die Plattenfirma gewechselt und macht gerade sehr intensiv Werbung. „Weniger sind mehr“ ist aus meiner Sicht vielleicht etwas weniger gewagt als die Vorgänger, zeichnet sich aber wie alle Maybebop Alben durch die sehr guten Arrangements von Oliver Gies und die hervorragenden Stimmen aller vier Sänger aus. (Viele würden wahrscheinlich auch noch die lustigen Texte nennen, aber mich lenken die leider immer etwas zu sehr von der Musik ab…)
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5. Pentatonix – PTX Vol. 2
Mit „PTX Vol. 2“ veröffentlichen die Ausnahmetalente aus den USA schon ihr drittes Album. Durch den Sieg bei der A-cappella-Casting-Show „The Sing-off“ und ihre unzähligen Youtube-Videos haben sich Pentatonix eine riesige Fangemeinde innerhalb und außerhalb der USA aufgebaut. Nicht jedes Lied auf diesem Album trifft meinen persönlichen Geschmack (wahrscheinlich bin ich schon zu alt ;-)), aber man muss in jedem Fall die musikalische Leistung anerkennen, die dahintersteckt. Pentatonix schaffen es einfach, jedes Lied zu ihrem eigenen zu machen und, wie ein Chor-Kollege von mir mal angemerkt hat, „aus Mist Gold zu machen“.
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6. The King’s Singers – Great American Songbook
Komplettes Kontrastprogramm: das neue Album der King’s Singers „Great American Songbook“. Damit werden auf jeden Fall auch die konservativeren A-cappella-Fans glücklich. Auf dem Doppelalbum finden sich 25 All time favorites der amerikanischen Unterhaltungsmusik, arrangiert von Alexander l’Estrange, einem der bekanntesten britischen Komponisten zeitgenössischer Chormusik. Manchmal ist es vielleicht etwas zu „schön“ (klassisch) gesungen, aber bei den King’s Singers weiß man ja eigentlich, welche Art Klang man zu erwarten hat und an der Brillianz dieser Gruppe sollte niemand zweifeln.
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7. Bonner Jazzchor – Bottle this moment
Es mag etwas seltsam erscheinen, dass zwischen all diesen Stars der A-cappella-Szene ein deutscher Laienchor steht, aber das Album „Bottle this moment“ hat es auf jeden Fall verdient. Es ist sehr aufwändig produziert (dahinter stecken Namen wie Andrea Figallo und Bill Hare – einfach mal googlen!) und es enthält viele Arrangements, die speziell für den BJC geschrieben wurden. Auch hier tauchen viele in der Szene bekannte Namen wie Morton Kjaer und Line Groth auf. Es klingt wie eine gute Pop-CD, die einem beim Anhören natürlich immer viel zu kurz vorkommt. Mir persönlich ist der Sound allerdings leider etwas zu glatt/zu perfekt und bei einzelnen Liedern manchmal auch mit Effekten überfrachtet – aber das ist natürlich Jammern auf hohem Niveau.
8. Sing 10: Neon
Casa (die Contemporary A cappella Society) veröffentlicht seit 2004 jedes Jahr eine Zusammenstellung der besten und/oder außergewöhnlichsten A-cappella-Werke. Naturgemäß finden sich hier viele amerikanische Gruppen, aber die Europäer sind immer weiter auf dem Vormarsch. Die zehnte Ausgabe der „Sing“ Reihe wird am 15. November erscheinen.
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9. Vocal Line – Precious Things
Das Album ist noch nicht erschienen.* Am 23.11. ist es aber soweit und ich bin jetzt schon sicher, dass es den Platz in dieser Liste absolut verdienen wird. Die Dänen sind einfach das Idealbild eines Pop- und Jazzchores und werden mit „Precious Things“ sicher nicht enttäuschen.
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10. Club for Five – Jouluna
Auch dieses Album ist noch nicht erschienen.* Die erste Single daraus „Maa on niin kaunis (Toivioretkellä)“ klingt aber schon sehr viel versprechend. Club for Five mag vielleicht nicht jeder kennen, aber die Finnen gehören auf jeden Fall zu meinen Lieblingsensembles und ich freu mich sehr auf „Jouluna“ (was, wenn Google recht hat, „zu Weihnachten“ bedeutet :-))
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Darüber hinaus sind noch einige Alben herausgekommen, bei denen ich noch nicht die Gelegenheit hatte, sie mir anzuhören oder die es nicht in meine persönliche Top 10 geschafft haben – das soll euch aber natürlich nicht davon abhalten, sie zu kaufen.
Deshalb hier noch weitere Neuerscheinungen des Jahres 2013:
- Street Corner Symphony – Southern Automn Nostalgy
- Vox 11 – Roots
- MICappella – Here we go
- The Magnets – All this time
- Aluka – Space
- Vive – Album Deluxe
- Pust – Fryktlos
- Fork – ElectroVocal Circus
- Straight no Chaser – Under the influence
- Witloof Bay – B
- Arora – Bioluminescence
- Mundial – Kopfillustrator
- MundArt – Virile Handarbeit
- Greg is Back – A cappella XXL
- Wise Guys – Best of – Das Beste 1999-2010
- The Boxettes – No strings
Gebt mir gern Bescheid, wenn ich was vergessen hab! Ich erhebe hier keinen Anspruch auf Vollständigkeit