Letzte Woche habe ich Teil 1 meiner persönlichen „A-cappella-Evolution“ veröffentlicht. Heute kommt Teil 2 davon und ich verrate euch, welche Gruppen und Stücke mich neben den Comedian Harmonists, den Swingle Singers, Manhattan Transfer, den Prinzen und den Wise Guys beeinflusst und zum A-cappella-Fan gemacht haben.
6. Rajaton
Als ich zum ersten Mal eine Probe von vocal resources besuchte, probten sie gerade das Stück „Vanishing Act“ von Rajaton und ich es hat mich total geflasht. Ich kannte die Gruppe bis dahin noch nicht und man kann diesen Moment ein Stück weit als Initialzündung für meine A-cappella-Leidenschaft sehen. Für mich war natürlich auch klar, dass ich unbedingt Teil des Chores werden muss.
Rajaton stammt aus Finnland und der Name bedeutet auf Deutsch grenzenlos. Das Sextett hat sich bereits vor 17 Jahren gegründet und gehört für mich neben der Real Group und den Swingle Singers zu den Top 3 A-cappella-Gruppen der Welt. Ihre Eigenkomposition „Butterfly“ ist mittlerweile fester Bestandteil des Repertoires vieler Pop- und Jazzchöre.
7. Vocal Line
Durch vocal resources bin ich auch zum ersten Mal mit dem dänischen Weltklassechor Vocal Line in Berührung gekommen – genauer gesagt durch die wunderschönen Arrangements von „Hallelujah“ und „Viva la Vida“ des sympathischen Chorleiters Jens Johansen.
Mittlerweile habe ich Vocal Line schon einige Mal live erlebt (u.a. bei der Internationalen A-cappella-Woche Hannover, dem Deutschen Chorfest in Frankfurt und bei Jazz Vocal Süd), aber der Popchor beeindruckt mich jedes Mal aufs Neue mit seiner unfassbaren Präzision und dem himmlischen Klang. Die SängerInnen verschmelzen komplett miteinander und klingen wie eine einzige Person.
8. Maybebop
Als ich zum ersten Mal von Maybebop gehört habe, dachte ich, es wäre eine Wise Guys Kopie, doch dann habe ich mit ihnen beschäftigt und bin mittlerweile ein echter Fan. Maybebop legen zwar auch viel Wert auf gute Texte, die Musik spielt für die Vier aber eine noch wichtigere Rolle. Oliver Gies, der musikalische Kopf, schreibt unglaublich tolle Arrangements und ich bin immer wieder beeindruckt, wie voll sie klingen, obwohl vier Stimmen verhältnismäßig wenig sind, um einen Klangteppich zu weben. Beeindruckend ist auch ihre Vielseitigkeit – sie decken mit ihren Stücken beinahe jedes Genre ab und beweisen bei Live-Auftritten mit ihren Improvisationen eine wahnsinnige Musikalität und Kreativität.
Mein persönlicher Bezug zu Maybebop ist das geniale „Die Gedanken sind frei“-Arrangement von Oliver Gies, das ich mit einer kleinen Gruppe aus den Reihen meines Chores bei einem Konzert gesungen habe und das den Anstoß gegeben hat, ein eigenes Ensemble zu gründen. Hier gibts für euch eine schöne Version des Bonner Jazzchors.)
Wenn ich an The Real Group denke, kommt mir als erstes „Gøta“ in den Sinn, ein Stück, das Peder Karlsson (Gründungsmitglied und ehemaliger TRG-Bariton) inspiriert von den Färöer Inseln komponiert hat und das für mich eines der wichtigsten A-cappella-Stücke überhaupt ist.
Über The Real Group gibt es aber noch so viel mehr zu sagen. Sie sind für mich die pure Perfektion und Pioniere des A-cappella-Gesangs. Das Quintett entstand bereits vor dreißig Jahren und die Besetzung hat sich im Laufe der Zeit kaum verändert. Sie haben schon früh ihren eigenen, unverwechselbaren Stil entwickelt, zahlreiche fantastische Arrangements und Eigenkompositionen geschrieben und damit viele unterschiedliche Genres abgedeckt. The Real Group ist immer ein absoluter Hörgenuss! Darüber hinaus sind sie bei ihren Auftritten auch noch unheimlich sympathisch und bescheiden.
10. Weitere Gruppen
Seit ich meine Vokalklang Facebook-Seite betreibe und mich noch intensiver mit A-cappella-Musik beschäftige, habe ich wahnsinnig viele tolle Gruppen für mich entdeckt, wie z.B. Perpetuum Jazzile, Pentatonix, OnAir, Delta Q, Accent, Les Brünettes, Vocado, Club for Five, Banda de Boca und unzählige mehr. Fast jeden Tag kommen neue dazu. Die A-cappella-Evolution geht weiter und ihr könnt mich auf diesem Blog dabei begleiten.
Findet ihr euch in dieser Liste wieder? Welche Gruppen und Lieder haben euch zur A-cappella-Musik gebracht? Verratet es mir in einem Kommentar!
Vielen Dank für deine A-Cappella-Evolution. Besonders im 2. Teil finde ich mich wieder: Meine erste „Schnupper-„Probe bei lemotion (http://www.jazzchor-lemotion.de) enthielt u.a. Rajaton’s „Butterfly“ und das geniale Oliver Gies Arrangement von „O Täler Weit“. Und ich wusste, da willst du dabei sein! Und das Chorfest 2012 in Frankfurt hat dann meine Reise durch die Welt des A Cappella vollends gestartet. Auf der ich immer wieder neue, faszinierende Musik, Gruppen und Menschen kennen lerne!
Hi Reinhard, danke für deinen Kommentar! Spannend zu hören, wie das Virus dich erwischt hat