Mein erstes AAVF liegt hinter – und wow, was war das für ein großartiges Festival! Ich habe jede Minute davon genossen und wurde mit Inspiration und intensiven Eindrücken förmlich überschwemmt! Hier gibts die erste Hälfte meines kleinen Nachberichts für alle, die nicht dabei sein konnten und alle, die das Ganze einfach noch einmal nacherleben möchten – die meisten von uns leiden ja vermutlich gerade am Post-Festival-Blues 😉
Donnerstag: Pre-Festival
Bei mir ging es bereits am Donnerstag mit dem Pre-Festival los, bei dem sich vier lokale Gruppen auf der großen AAVF Bühne im Ridehuset präsentierten. Man kann es kaum glauben, wie hoch das Niveau an diesem Abend war und wie viele hochkarätige Popchöre es in dem kleinen Land bzw. allein in Aarhus gibt (s. „Neue Vorbilder aus Dänemark“). Den Anfang machten Local Vocal, die dem Publikum mit ihrem Youtube Hit, dem „90s Dance A Cappella Medley“, bereits ordentlich einheizten, aber auch leisere Töne anschlugen.
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Nach weiteren Stücken folgte mein persönliches Highlight an diesem Abend: Naura, der Siegerchor des Wettbewerbs im Rahmen des AAVF 2011, unter Leitung des Ex-Freiburgers Christian Ronsfeld – toller Klang, sehr schöne Arrangements und eine beeindruckende Ausstrahlung.
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Steigern konnte man das eigentlich kaum mehr, aber danach übernahm das 10-stimmige Ensemble Vox11 (waren wohl mal elf ;-)), die ich auf jeden Fall zu den Profis zählen würde. Den Abschluss dieses tollen Konzerts bildete der Chor Zenit mit einem Programm bestehend aus Bond-Songs.
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Freitag: Tag 1
Der erste Festival-Tag startete mit einem Open Singing geleitet von Line Groth (Postyr) und Morten Kjaer (Ørehænger), bei dem ich extrem viel Spaß hatte und wir in zwei Stunden ganze drei Stücke lernten: die wunderschöne Ballade „Run, Run, Run“ von Morten, „Wonder“ von Emeli Sandé und Roar von Katy Perry – der perfekte Start in den Nachmittag!
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Danach stand bei mir ein Coaching mit Jesper Holm, dem Leiter der wunderbaren „Vocal Big Band“ Touché, für mein Ensemble Nebensache und das niederländische Männerquartett VPS KeK auf dem Programm. Das war super, weil Jesper eine sehr, sehr nette und motivierende Art hat und er uns interessante Übungen zum Thema Klangfarbe, Dynamik und Tempo gezeigt hat. Darüber hinaus zeigte er uns die Technik „Shadowing“, aber dazu später mehr…
Als ob das für den ersten Tag noch nicht genug intensive Eindrücke gewesen wären, ging es nach dem Abendessen mit einem grandiosen Konzert weiter: erst der dänische Auswahl-Jugendchor Syng Selected mit der fabelhaften Vocal Band Postyr und danach Zap Mama. Ich weiß, dass die Meinungen über Postyr im Publikum etwas auseinander gingen, weil es sehr laut war und ich mich, als ich sie das erste Mal gehört hab. auch einhören musste in ihre außergewöhnlich Art der Musik („ecappella“). Aber mittlerweile find ich sie einfach großartig und besonders und ich hatte wahnsinnig viel Spaß bei ihrem Auftritt!
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Von Zap Mama hab ich leider nicht ganz so viel mitbekommen, weil ich in ein Gespräch vertieft war, aber die Stimmung in der Halle war auch beim Auftritt der Gruppe rund um die Belgierin Marie Daulne sehr gut!
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Samstag: Tag 2
Am Samstag bereiteten Tine Fris (Postyr / Vocal Line) und Jens Johansen (Vocal Line) uns mit einem Einsingen musikalisch auf den Tag vor mit Icebreaker Übungen und der schönen Ballade „Fald min Engel“.
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Jeder Teilnehmer konnte im Vorfeld bis zu vier Workshops aus einem umfangreichen Angebot wählen. Der Workshop, der mir im Rahmen des gesamten Festivals am besten gefallen hat, war „Vocal Jazz“ von Jesper Holm und seiner Gruppe Touché. Es war einfach unfassbar beeindruckend, die SängerInnen zu hören und zu erfahren, wie sie arbeiten. Das Geheimnis ist eine sehr helle und hauchige Klangfarbe, eine unheimliche rhythmisch Präzision und das fast übermenschliche Blending. Jesper zeigte uns auch hier das oben bereits erwähnte „Shadowing“, bei dem ein oder mehrere Sänger einen anderen Sänger komplett kopiert und so ein Stereo-Effekt entsteht, obwohl man sich beim Zuhören kaum bewusst ist, dass mehrere Personen dieselbe Stimme singen.
Außerdem besuchte ich einen Workshop von Roger Treece zum Thema „Improvisational Works“. Ich dachte vorher, dass Improvisation ein komplett intuitiver Vorgang ist, bei dem es vor allem auf ein Gespür für Harmonik ankommt. Roger zeigte uns jedoch ein System, wie man einen Circle Song systematisch aufbauen kann.
Zwischendurch gab es am Samstag und Sonntag die sogenannten Lunchkonzerte (jeweils ca. 20 Min.), von denen ich mir das von Lyt und Syng angeschaut hab. Beide Chöre waren ein absoluter Hörgenuss!
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Nach den Workshops habe ich mir den Wettbewerb für Vokalensembles angehört. Die ersten beiden Gruppen (Blend-in`4, die am Ende den dritten Platz belegten, und Black Russian) habe ich allerdings verpasst. Am besten gefallen hat mir das schwedische Frauenquartett Åkervinda aufgrund seines schönen Klangs. Sie machten am Ende den zweiten Platz und gewannen den Sonderpreis für das beste Arrangement des Pflichtstücks „Gravity“.
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(Beim AAVF Wettbewerb gibt es kein vorgeschriebenes Arrangement, sondern ein Pflichtstück, das die Gruppen passend zu ihrem Stil und ihrer Ausrichtung jeweils selbst arrangieren bzw. arrangieren lassen.) Der erste Preis des Wettbewerbs ging an The Junction aus den Niederlanden, die in letzter Zeit auch häufiger in Deutschland konzertiert haben.
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Mix aus den USA haben mir ebenfalls sehr gut gefallen. Musikalisch hatte der Auftritt zwar einige Schwächen (das war bei ihrem Konzert am Sonntag viel besser!) und es war leider unangenehm laut, aber ihre Bühnenpräsenz war extrem beeindruckend und der Sonderpreis für die innovativste Performance absolut verdient!
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Das Beste am Wettbewerb am Samstag und am Sonntag war allerdings Moderator Nick Girard (The House Jacks), der mit seinen lustigen Geschichten und Beatbox-Einlagen das Publikum in den Umbaupausen immer wieder zum Johlen brachte.
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Dann kam der Höhepunkt des Tages – das große Headliner-Konzert. Voco Novo entführen die Zuschauer in ihrem (relativ kurzen) Set musikalisch nach Asien.
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Vocal Line bewiesen wieder einmal, dass sie nach wie vor der beste Popchor der Welt sind und verzauberten das Publikum.
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Und dann kamen die himmlischen The Swingles und ich war einfach nur überglücklich und tief berührt von ihren Stimmen. Das ist vokale Perfektion!
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Den Auftritt von Sono und die Bekanntgabe und den Auftritt der Wettbewerbssieger The Junction habe ich mir noch angeschaut, dann bin ich aber selig ins Bett gefallen und hab mich schon auf den nächsten Tag gefreut, während andere noch bis in die Morgenstunden gefeiert haben.
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Das soll für heute mal genug sein. Teil 2 meines Aarhus-Abenteuers folgt bald
I am a fellow sufferer of the Post-Festival-Blues… Nice writing. It’s nice to feel the AAVF feeling again while reading. I think I’m addicted 😉
I hope that next weeks Amusing Hengelo festival can also create some of that aca-vibe…
My next big activity will be Postyr Summer Camp in August. Soooooooo much looking forward to it already!