Von den Besten lernen… Teil 7: don camillo chor

In unregelmäßiger Reihenfolge werde ich nach und nach die besten Pop- und Jazzchöre Deutschlands vorstellen, die ihr Bundesland beim Bundeschorwettbewerb in Weimar vertreten, und ein bisschen ihrem Erfolgsrezept auf die Spur kommen :-)

Jetzt sind es noch ca. 10 Wochen bis zum Deutschen Chorwettbewerb 2014 in Weimar. Heute stelle ich euch im Rahmen der Serie „Von den Besten lernen“ den dritten (und letzten) A cappella Pop- und Jazzchor aus Bayern vor: den don camillo chor unter Leitung von Matthias Seitz und Andrea Figallo.

  • Verratet ihr uns euer Erfolgsgeheimnis – was macht euren Chor besonders?

Der don camillo chor hat bereits 20 Jahre Chorgeschichte hinter sich gebracht – das ist mit Sicherheit Teil des Erfolgsgeheimnisses. Zum einen bringt eine so lange Zeit viel Erfahrung mit sich und zum anderen gibt es ein unheimlich großes Gemeinschaftsgefühl. Natürlich sind nicht mehr alle Sänger der ersten Stunde dabei, aber das gute Miteinander hat sich über die Jahre gehalten und lässt neue Mitsänger immer sehr schnell Anschluss finden. Das ist unheimlich wichtig für das gute Zusammensingen. Das hat sich erst kürzlich wieder in einem Workshop eindrucksvoll gezeigt, in dem es um das Aufeinanderhören ging.

  • Was muss jemand mitbringen, der bei euch mitsingen möchte? Wie wählt ihr neue Mitglieder aus? Schickt ihr manchmal auch Bewerber wieder nachhause?

Eine gewisse Chor- bzw. Ensembleerfahrung ist natürlich optimal, aber nicht zwingende Voraussetzung. Stimme und Engagement des Bewerbers müssen einfach zur Gruppe passen. Natürlich muss auch eine entsprechende Lücke frei sein, denn die gleichmäßige Stimmverteilung ist wichtig und eine gewisse Maximalgröße möchten wir nicht überschreiten. Ob die Stimme passt, versuchen wir durch eine gemeinsame Probe und ein anschließendes kleines Vorsingen abzuklopfen. Und natürlich passiert es auch, dass wir bei dem einen oder anderen Kandidaten sagen müssen, dass es leider nicht reicht.

  • Wie häufig probt ihr? Gibt es neben den Gesamtproben noch zusätzliche Stimm- oder Einzelproben? Wenn ja, wie häufig? Gibt es bei euch ein individuelles Stimmbildungsangebot?

Einmal wöchentlich wird geprobt – während der Probe ist eine Stimmbildnerin anwesend, zu der jeder Sänger während der Probe für 15 Minuten gehen kann. Dadurch hat man Gelegenheit zu einer regelmäßigen Stimmbildung, versäumt aber gleichzeitig nicht zu viel von der Probenarbeit. Je nach Stand der Dinge gibt es auch Stimmgruppen- oder Ensembleproben.

  • Wie wählt ihr eure Stücke aus? Gibt es Lieblingskomponisten/-arrangeure? Wo findet ihr Inspirationen?

Die Stückauswahl liegt natürlich zum Großteil beim Chorleiter, aber jeder Sänger darf seine Ideen und Wünsche einbringen. Wir versuchen immer eine gute Mischung aus eigenen Arrangements und Stücken von externen Komponisten/Arrangeuren zu finden. Inspirationen kommen von überall: Radio, Workshops, von anderen Chören, gemeinsamen Abenden in der Bierstube,…

  • Lernt ihr jedes Jahr ein komplett neues Programm oder habt ihr ein stehendes Repertoire? Wie groß ist euer Repertoire aktuell?

Wir haben ein stehendes Repertoire, das nach und nach durch neue Stücke angereichert wird, wofür dann ältere Stücke ausscheiden. Das aktuelle Repertoire ist immer so groß, dass wir ein gesamtes Konzertprogramm realisieren können.

  • Wie viele Auftritte absolviert ihr durchschnittlich pro Jahr?

Nimmt man die Konzerte und kürzeren Auftritte zusammen, kommen wir auf etwa 10 pro Jahr.

  • Nehmt ihr an Workshops teil? Gibt es einen Workshop/Dozenten, den ihr besonders empfehlen könnt?

Wir nehmen regelmäßig an Workshops teil. Es ist unheimlich bereichernd für den Chor, wenn z.B. an einem gut einstudierten Stück mit einem anderen Coach/Dirigenten gearbeitet wird, der ganz anders an das Lied herangeht und andere Schwerpunkte setzt. Das gibt einem Stück oft einen ganz neuen Glanz und der Chor kann jedes Mal neue Impulse und Ideen für die regelmäßige Probenarbeit sammeln. Eine konkrete Empfehlung ist schwer, da jeder Chor sicherlich unterschiedliche Bedürfnisse und Interessen hat.

  • Habt ihr irgendwelche Tipps für Chöre, die es auch mal zum Bundeschorwettbewerb schaffen möchten?

Die Freude am Singen und das Aufeinanderhören ist sicherlich ein ganz wichtiger Schlüssel zum Erfolg.

  • Was erwartet uns bei eurem Wettbewerbsauftritt in Weimar?

Die ganze Bandbreite – von pianissimo bis fortissimo.

  • Zum Trost für alle Chöre, die nicht so toll klingen wie ihr: Gibt es auch Sachen, die bei euch nicht perfekt laufen?

Natürlich läuft nicht immer alles perfekt. Auch wir sind immer wieder auf der Suche nach der perfekten Intonation, dem perfekten Rhythmus oder der perfekten Probendisziplin… Davor ist, glaube ich, kein Chor gefeit.

Weitere Infos über den don camillo chor findet ihr hier:

http://www.doncamillo-chor.de

https://www.facebook.com/doncamillochor

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